Rotary, die Kapuziner und Albanien

IN ALBANIEN ARBEITEN DIE KAPUZINERBRÜDER MIT DEM ROTARY CLUB MÜNSTER-ST. MAURITZ ZUSAMMEN. EINER DER HAUPTINITIATOREN, DR. PETER KALVARI, BERICHTET ÜBER EIN GEPLANTES GESUNDHEITSPROJEKT IN DEN BERGEN NORD-ALBANIENS.

Ein Vortrag von Br. Andreas Waltermann im Rotary Club Münster Sankt Mauritz machte den Anfang. Br. Andreas schilderte eindrucksvoll die seelsorgerische Arbeit und die sozialen Projekte der Kapuziner in der Bergregion um Fushë-Arrëz in Albanien. Allen Anwesenden, die den Vortrag hörten, wurde deutlich, welcher Not und unzureichenden Lebensbedingungen viele Menschen in Albanien, einem Land mitten in Europa, ausgesetzt sind. In der Folge entstand die Idee, in dieser Bergregion in Zusammenarbeit mit den Kapuzinern ein rotarisches soziales Projekt auf die Beine zu stellen. Im Austausch mit Br. Andreas wurde ein Projekt entwickelt, für diese unwegsame und abgelegene Bergregion einen mobilen medizinischen und pflegerischen Unterstützungsdienst zu etablieren. In dieser Region um die Missionsstation gibt es für die umliegenden Bergdörfer keine kontinuierliche medizinische oder pflegerische Versorgung, oft lediglich eine Ambulanz, die einmal die Woche oder seltener von einer Krankenschwester besetzt ist. Die Kranken und Pflegebedürftigen in den Dörfern werden im Wesentlichen durch ihre Familien versorgt. Im Zentralort Fushë-Arrëz gibt es kein Krankenhaus, lediglich ein Gesundheitszentrum, in dem nur eine Erstversorgung nach Unfällen oder bei akuter Erkrankung stattfinden kann. In Fushë-Arrëz gibt es einen Arzt, der, wenn die Wegverhältnisse es zulassen, auch Hausbesuche in den entlegenen Dörfern durchführt. Die medizinische Ausstattung in dem Gesundheitszentrum und in den Ambulanzen in den Dörfern ist aber völlig unzureichend.

Die Versorgung verbessern

Hauptziel des mobilen Dienstes ist es daher, die medizinische und pflegerische Versorgung der siedlungsfernen Bevölkerung zu verbessern und nachhaltig aufrechtzuerhalten. Das notwendige technische und medizinische Equipment sollte durch Spenden des Rotary Clubs Münster-St. Mauritz sowie Mittel der rotarischen Organisation bereitgestellt werden. Die logistische Unterstützung, die Bereitstellung medizinischer Verbrauchsgüter sowie die Bereitstellung einer Pflegekraft sollte durch die Kapuziner erfolgen. Im November 2021 sind dann drei Rotarier aus dem Club Münster-St. Mauritz, darunter Br. Thomas Dienberg, zusammen mit Br. Jeremias Borgards nach Albanien gereist und haben mit Hilfe der Kapuziner vor Ort die Situation erkundet, Gespräche mit dem Bürgermeister, einem in der Region tätigen Unternehmer sowie den zuständigen Ärzten durchgeführt. Sie haben mehrere Dörfer besucht und dort auch Kontakt zu Bedürftigen aufnehmen können. Speziell diese Kontakte in den Dörfern, aber auch die vielen Informationen, die sie von den bereits vor Ort lebenden und tätigen Kapuzinerbrüdern erhalten haben, hat die Gruppe bestärkt, dieses Projekt voranzutreiben. Zuletzt gelang es, Kontakt zu einem Rotary Club in Tirana aufzunehmen, der sich an dem Projekt beteiligen möchte.

Br. Jeremias in Albanien

Nach dieser Bestandsaufnahme vor Ort ist das Projekt im Austausch mit allen Beteiligten vorangetrieben worden. Spenden wurden eingesammelt, der Antrag auf Unterstützung bei Rotary International ist erfolgt. Br. Jeremias, der auch examinierter Krankenpfleger ist, ist bereits nach Albanien umgezogen und wird dort diesen mobilen Dienst aufbauen und die beiden schon vor Ort wirkenden Kapuziner unterstützen. Wenn alles nach Plan geht, kann der Dienst zum Ende des Jahres seine Arbeit aufnehmen.

von: DR. PETER KALVARI

in: KAPUZINER, Jahresbericht 2022/ 2023

https://www.kapuziner.de/wp-content/uploads/2022/12/Kapuziner_Jahresheft-2022-23_Web-Version.pdf

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.